Öffentlichkeitsarbeit
Nils Enders-Brenner ist Designer und hat einen Kommunikationshelfer entwickelt, der vor allem hörgeschädigte Menschen in der Kommunikation mit hörenden Personen unterstützen soll. Für relaio schreibt er über seine Erfahrungen, seine Projekte und die Herausforderungen, auf die er bei seiner Arbeit stößt.
Dies ist meine erste Kolumne seit Sommer 2018 und auch die erste in diesem Jahr. Letztes Jahr hat sich leider nicht sehr viel getan, da ich meistens mit anderen Projekten beschäftigt war. Doch in den letzten zwei Monaten, Dezember und Januar hat sich unglaublich viel ereignet.
Die eigentliche Geschichte fängt allerdings im Oktober 2018 an, wo ich eine E-Mail von einem ERGO-Angestellten bekommen habe. Er hat sich sehr für meinen Störer interessiert, da sie auf der Suche nach möglichen Teilnehmern für den #DeinWeg-Award 2018 waren. Diese Ausschreibung fand zum 5. Mal statt und dabei werden Preisgelder an die Gewinner ausgelobt. Der ganze Wettbewerb endete am 24. Januar und mein Störer bekam dafür 379 Stimmen und landete unter den ersten 10 von 20 Projekten in der Endrunde.
Ich bin zwar nicht auf dem ersten Platz gelandet, aber ich konnte sehr viel über Marketing lernen und dabei konnte ich unglaublich viele Meinungen anderer einholen. Gleichzeitig bekam ich auch harsche Kritik, mit der ich umgehen musste, aber auch viele Komplimente und motivierende Worte. Für diesen Wettbewerb habe ich zusammen mit meiner Frau im Herbst ein Video gemacht, das ihr jederzeit mit deutschen und englischen Untertiteln auf vimeo.com anschauen könnt. Selbstverständlich würde ich mich über weitere Unterstützung von euch freuen.
Zudem habe ich auch einen weiteren Artikel über den Störer schreiben müssen, um die Leute zu überzeugen, damit sie für mich abstimmen können. Den Artikel könnt ihr auf meiner Webseite sehen oder auch eine ähnliche Fassung auf #DeinWeg-Award.
Insgesamt bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden, und ich bin mir sicher, dass der Störer beim nächsten Mal noch einen größeren Erfolg erzielt. Und er muss natürlich auch weiter verbessert werden.
Die nächste Geschichte beginnt kurz vor Weihnachten, wo ich von einem gehörlosen Reporter der DGZ – Deutsche Gehörlosenzeitung – angeschrieben wurde. Er war an meinen Designprojekten sehr interessiert und wollte ein Porträt über einen gehörlosen Produktdesigner schreiben. Das Porträt trägt den Titel: “Design für das Dazwischen”.
Es zeigt, wie ich die Designherausforderungen trotz des Vollzeitjobs bewältige. Es mag zwar sehr anstrengend klingen, aber es macht mir unglaublich viel Spaß, Probleme zu finden und diese zu reduzieren. Design ist meine Leidenschaft, und damit kann ich vielen Menschen helfen. Deswegen habe ich auch den Störer entworfen, um die Kommunikationsbarrieren durch das Stören zu reduzieren. Außerdem erzähle ich im Artikel, wie ich mit meinen Produkten Erfahrungen ermögliche mithilfe von Experience Design. Der Artikel ist schon seit dem 20. Januar 2019 veröffentlicht. Ihr findet die DGZ entweder auf den Zeitungsständen oder ihr könnt die gedruckte oder die digitale Version auf der DGZ-Webseite bestellen.
Einige von euch können sich noch bestimmt an meine letzte Kolumne erinnern, wo ich erwähnt habe, dass ihr jetzt den Namen des Störers erfahrt. Ich muss zugeben, dass ich den Namen schon ungefähr Ende des vergangenen Sommers gefunden habe.
Es ist mir bei der abendlichen Laufrunde eingefallen, dass ich den Störer „Poltergeist“ nennen könnte. Das ist mir eingefallen, weil ich am Abend zuvor eine Star Trek Serie, die Neue Generation (4. Staffel, 25. Episode – “In Theory”) angeschaut habe. Dort erwähnte der Schiffskapitän Jean-Luc Picard eine Poltergeist gegenüber seinen Sicherheitsoffizier, als die Gegenstände in seinem Büro ohne Vorwarnung von einer unsichtbaren Kraft umgeworfen worden sind. Diese ähnliche Methode verfolgt der Störer auch, er bringt den Sprecher ohne Vorwarnung aus der Fassung. Der Störer agiert wie ein Poltergeist. Es mag nicht unsichtbar sein, aber es wirkt, wegen seiner unauffälligen runden Form, auf den ersten Blick harmlos.
Gleichzeitig musste ich mich immer wieder ertappen, dass ich so gut wie nie von Poltergeist spreche, wenn ich über den Störer rede. Der Name Störer klingt für mich interessanter und es weckt auch die Aufmerksamkeit anderer, die gleiche Wirkung erzielt das Wort Kommunikationsstörer auch. Ich weiß bis jetzt immer noch nicht, ob ich den Störer „Störer“ oder „Poltergeist“ nennen soll. Vielleicht könnt ihr mir in dieser verzwickten Lage helfen, indem ihr mir eure Meinung äußert.
Wann die nächste Kolumne erscheint, weiß ich noch nicht. Es kann entweder sehr bald kommen oder wieder ein halbes Jahr dauern. Auf jeden Fall möchte ich mich für eure Unterstützung beim Lesen dieser Kolumne herzlich bedanken! Wir sehen uns bei der nächsten Kolumne.
(c) Alle Bilder: Daria Stakhovska