Durch Digitalisierung die Kreislaufwirtschaft von Verpackungen verbessern
PET-Flaschen, Plastik, Glas, Papier – Verpackungsmüll ist für viele Verbraucher*Innen, die bewusst einkaufen wollen, ein großes Thema. Kann man es wiederverwenden, wird es recyclet oder landet es in der Müllverbrennungsanlage? Im Supermarktregal wird man alltäglich mit dieser Problematik konfrontiert. Doch was passiert eigentlich mit dem ganz großen Müll, dem Verpackungsmüll der Industrie? Mit all den Fässern, Transportboxen und Containern, in denen die verschiedensten Prozessstoffe transportiert werden? Die gute Nachricht: Oft werden sie wiederverwendet. Die schlechte Nachricht: bisher meist sehr ineffizient.
Felix Weger, Mitbegründer von Packwise, hat selbst in der Branche gearbeitet und kennt das Problem zur Genüge. Gemeinsam mit seiner Frau Gesche Weger und dem IT-Entwickler René Bernhardt haben sie nach einer digitale Lösung gesucht, um den industriellen Verpackungsmarkt zu revolutionieren. „Bei meiner alten Stelle habe ich gemerkt, dass die Wertschöpfungskette der Verpackungen nicht wirklich effizient ist – viele dieser Stahl- und Kunststofffässer stehen als braches Kapital auf Höfen herum, anstatt genutzt zu werden und durchlaufen dabei nicht die optimale Anzahl an Produktlebenszyklen, die theoretisch möglich sind.“, sagt Felix. Einer der Hauptgründe dafür: Der Markt ist nicht transparent. Teilweise werden dann die sogenannten IBC – Intermediate Bulk Container – von Hamburg nach München gefahren, weil keiner weiß, dass vielleicht eine andere Firma um die Ecke die aufbereiteten Container brauchen könnte.
Nachdem Felix auf dieses Problem – die fehlende Vernetzung und Transparenz bei der Wiederverwendung von Industrieverpackung – aufmerksam geworden ist, entstand daraus die Idee zur Digitalisierung der Kreislaufwirtschaft für Verpackungen. Die Umsetzung dieser Idee begann mit einer Online Auktionsplattform für gebrauchte Industrieverpackung. Mittlerweile wurde sie weiterentwickelt: Das Unternehmen hat ein Gerät entwickelt, mit dem der Standort, der Füllstand und die Temperaturen der Container überwacht werden können. Durch das Internet of Things sind alle damit ausgestatteten Container miteinander vernetzt – und können miteinander kommunizieren. Geht der Inhalt eines Behälters zur Neige, kann dieser selbstständig Nachschub ordern. Transportwege können so optimiert werden und bestehende IBCs besser ausgelastet werden – so können Geld und Ressourcen gespart werden.
Möglich wurde dieses Projekt unter anderem durch Finanzierungen des Technologiegründerstipendium der Sächsischen Aufbau- und Förderbank und ein Investment des Technologiegründerfonds Sachsen. Nicht nur die Finanziers konnte Packwise überzeugen: Am 1. Juli 2019 hat Packwise den Sächsischen Umweltpreis 2019 in der Kategorie „Umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen“ erhalten.
(c) Alle Bilder Packwise GmbH