Wie kann die „große Transformation“ zu einer Wirtschaft und Gesellschaft gelingen, die die Grenzen des Planeten respektiert? Zu einer Gesellschaft von Freien und Gleichen, die im Einklang mit unserer lebendigen Mitwelt lebt? Diese Frage treibt uns um und an. Dabei tut not, jenseits der Tagespolitik grundsätzlich zu denken, und Begriffe wie Mensch, Eigentum und Staat neu in den Blick zu nehmen.
In diesem Suchprozess hat der Begriff der Commons an Bedeutung gewonnen, als philosophische und praktische Alternative jenseits des Dualismus von Markt und Staat. Manche sagen dazu auch „Gemeingüter“, doch das ist verkürzt. Denn Commons sind Lebensformen, lebendige soziale Prozesse, in denen Menschen selbstorganisiert ihre Bedürfnisse befriedigen.
In Projekten der Solidarischen Landwirtschaft wird Gemüse gezogen und das Risiko, dass die Ernte verhagelt oder verdorrt, gemeinsam getragen. Das „Mietshäuser Syndikat“ löst Wohnraum aus dem Markt und überlässt ihn Menschen, die zugleich Mieter und Eigentümer werden. Und Gemeinschaftswälder oder -gewässer sind wohl die ältesten Commons überhaupt: Bis zu 2,5 Milliarden Menschen sind auf Gemeinschaftsland angewiesen. Durch Commoning kann heute praktisch alles gemeinsam bereitgestellt und genutzt werden, was Menschen brauchen: Solarautos, Möbel, Krankenpflege, WLAN, Software.
Doch Commoning wird nur wachsen können, wenn es vom Staat anerkannt und gefördert wird. Aufgabe der Politik wäre es, neue institutionelle Formen zu entwickeln, die den Commons eine Chance geben, sich zu entfalten und den Menschen Befugnisse zu übertragen, damit sie ihre Angelegenheiten in die eigenen Hände nehmen können.
Die Referentin des Abends, Silke Helfrich, ist freie Autorin, Aktivistin, Forscherin, Bloggerin und seit langem in der Commons-Bewegung aktiv. Die Mitbegründerin des Commons-Institut e.V. und der Commons Strategies Group hat jüngst zusammen mit David Bollier ein neues Standardwerk über die „Macht der Commons“ geschrieben.
Anmeldung erforderlich unter anmeldung@oekom-verein.de.
Der Eintritt ist kostenlos.
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